Kennst du das? Kunden legen Produkte in den Warenkorb, brechen aber an der Kasse ab – meist, weil die gewünschte Zahlungsart fehlt oder der Prozess zu lange dauert. Genau hier setzt Shopify Payments an: Du bündelst alle wichtigen Shopify Zahlungsmethoden in einem einzigen System und sparst dir externe Umwege, zusätzliche Gebühren und Frust beim Checkout. In diesem Artikel erfährst du, wie Shopify Payments funktioniert, welche Kosten anfallen, wie du es Schritt für Schritt einrichtest und wo die typischen Stolpersteine liegen. Lies weiter, optimiere deinen Bezahlvorgang und verwandle abgebrochene Warenkörbe in zahlende Kunden.
1. Was ist Shopify Payments?
1.1 Definition & Funktionsweise
Shopify Payments ist das hauseigene Zahlungs‑Gateway von Shopify. Es ist direkt im Checkout integriert, sodass du ohne separates Händlerkonto sofort alle gängigen Zahlarten akzeptierst – von Kreditkarten bis zu lokalen Methoden. Einrichtung und Auszahlungen steuerst du komplett im Shopify‑Admin und sparst dir damit zusätzliche Logins, Schnittstellen und Drittanbietergebühren.
1.2 Unterschied zu externen Payment‑Providern (Stripe, PayPal u. a.)
Feature
Shopify Payments
Externe Provider
Kontoeinrichtung
Im Shopify‑Admin, kein Extra‑Sign‑up
Separates Konto nötig
Transaktionsgebühr von Shopify
0 %
0,5 – 2 % je nach Plan
Checkout‑Erlebnis
Kunde bleibt auf deiner Domain
Weiterleitung oder iFrame
Payout‑Übersicht
Live im Dashboard
Extra‑Dashboard des Anbieters
Zusatzfunktionen
Shop Pay, Betrugsanalyse, Multi‑Currency
Anbieterabhängig
Mit Shopify Payments zahlst du nur die Kreditkartengebühr – keine zusätzlichen Drittanbieter‑Fees – und behältst alle Auszahlungen sowie Rückbuchungen in einer Oberfläche.
1.3 In diesen Ländern ist Shopify Payments verfügbar (Stand 25. 06. 2025)
Aktuell ist der Dienst in 38 Ländern nutzbar, darunter nahezu alle EU‑Staaten sowie wichtige Märkte weltweit:
Nur aktivieren, wenn du wirklich Kunden aus dem jeweiligen Land bedienst – jeder Button bläht sonst die Kasse auf.
2.4 Manuelle / Offline‑Zahlarten
Vorkasse (Banküberweisung)
Nachnahme
Barzahlung bei Abholung
Shopify erhebt hier keine Transaktionsgebühr; du verwaltest den Zahlungseingang jedoch manuell.
2.5 Extra‑Box: PayPal – warum separat aktivieren?
PayPal ist in Deutschland immer noch die meistgenutzte Online‑Zahlungsart. Shopify legt dir deshalb automatisch ein PayPal Express Checkout an, das du nur mit deinem PayPal‑Business‑Konto verknüpfen musst.
Seit Oktober 2024 verarbeitet Shopify Payments viele PayPal‑Transaktionen intern, sodass du keine doppelten Shopify‑Gebühren zahlst – nur die üblichen PayPal‑Fees bleiben. Trotzdem erscheint PayPal im Backend weiterhin als separates Gateway und lässt sich unabhängig aktivieren oder deaktivieren.
3. Gebühren & Kostenstruktur
3.1 Transaktionsgebühren nach Shopify‑Plan (Deutschland, Stand Juni 2025)
Basic: 1,9 % + 0,25 € pro Online‑Zahlung
Grow: 1,8 % + 0,25 €
Advanced: 1,6 % + 0,25 €
Plus: individuell verhandelbar (meist ≤ 1,5 %)
Für POS‑Kartenzahlungen liegen die Sätze jeweils ca. 0,4 % niedriger. Drittanbieter‑Transaktionsgebühren (wenn du nicht über Shopify Payments kassierst) sinken von 2 % → 1 % → 0,6 %.
3.2 Rückbuchungs‑ & Chargeback‑Fees
Kreditkarten‑Rückbuchung kostet pauschal 15 € pro Fall. Gewinnst du den Disput, bekommst du diese Gebühr zurück.
3.3 Wechselkurs‑Aufschläge bei Multi‑Currency
Verkaufst du in einer Fremdwährung, erhebt Shopify Payments einen 2 % Umrechnungsaufschlag (1,5 % nur für US‑Händler). Der Aufschlag ist im Endpreis eingerechnet.
3.4 Kostenvergleich zu Drittanbietern
Gateway
Kartengebühr (online)
Chargeback‑Fee
FX‑Aufschlag
Extra Gebühr bei Shopify*
Shopify Payments (Basic)
1,9 % + 0,25 €
15 €
2 %
–
Stripe (EWR‑Karten)
1,5 % + 0,25 €
20 €
2 %
0 % (direkt)
PayPal Checkout
2,99 % + 0,35 €
14 – 20 € (je nach Fall)
2,5 %
0 % (separates Gateway)
*Wenn du Shopify Zahlungsmethoden über ein externes Gateway abwickelst (z. B. Stripe, PayPal), berechnet Shopify zusätzlich 2 % / 1 % / 0,6 % je nach Plan.
4. Vorteile von Shopify Payments
Kein Aufpreis für externe Transaktions‑Fees
Nutzt du Shopify Payments, entfallen die sonst üblichen 0,6 – 2 % Drittanbietergebühren komplett. Du zahlst nur die reine Kartengebühr deines Plans.
1‑Click‑Checkout mit Shop Pay
Shop Pay speichert Versand‑ und Kartendaten verschlüsselt. Ein Klick genügt – das kann die Conversion um bis zu 50 % gegenüber Gast‑Checkout steigern.
Payouts & Cash‑flow immer im Blick
Im Shopify‑Admin siehst du Auszahlungen in Echtzeit, kannst Zeitpläne ändern oder Berichte exportieren, ohne in ein externes Portal zu wechseln.
Nahtlose POS‑ und Omnichannel‑Integration
Online‑ und Ladengeschäft teilen sich denselben Zahlungsstrom. Ob Tap‑to‑Pay auf dem Smartphone oder Kartenterminal – alles läuft über ein Back‑Office.
PCI‑DSS Level 1 & integrierte Fraud‑Tools
Shopify ist vollständig PCI‑konform; Risiko‑Indikatoren prüfen jede Bestellung automatisch und senken Chargeback‑Risiken.
5. Nachteile & typische Stolpersteine
Gefrorene Auszahlungen bei Verdachtsfällen
Shopify überprüft jeden Shop laufend auf Risiko. Erkennt der Algorithmus ungewöhnliche Umsätze – etwa plötzliche Spitzen, viele Auslandskäufe oder fehlende Verifizierungsunterlagen – wird die Auszahlung vorübergehend angehalten. Du siehst dann einen „Payout on hold“‑Hinweis im Admin und bekommst eine Mail mit Dokumentanforderungen. Erst nach Einreichen der Unterlagen (meist Ausweis, Firmenregister, Rechnungen) wird das Geld freigegeben; das kann 24 – 72 Stunden oder bei komplexen Fällen länger dauern.
Branchen‑ und Produktbeschränkungen
Nicht jeder Shop darf Shopify Payments nutzen. Verboten sind u. a. Finanzdienstleistungen, Glücksspiel, CBD/Hanf, erwachsenenbezogene Inhalte, Waffen, Telefonservices und alles, was gegen lokale Gesetze oder Karten‑Netzwerk‑Regeln verstößt. Stehst du mit einem Produkt auf der „Prohibited Business“‑Liste, musst du zu einem Drittanbieter wie Stripe oder PayPal wechseln.
Hohe Chargeback‑Gebühren
Jede Rückbuchung kostet pauschal 15 € – egal, ob es um 20 € oder 500 € geht. Gewinnst du den Disput, erstattet Shopify die Gebühr; verlierst du, bleibt sie fällig und die Umsatzsumme ist weg. Häufen sich Chargebacks, kann dein Shop in ein Karten‑Netzwerk‑Überwachungsprogramm rutschen, was zusätzliche Strafen oder sogar eine Sperre nach sich ziehen kann.
Abhängigkeit vom Shopify‑Ökosystem
Shopify Payments funktioniert nur innerhalb von Shopify und nur in den offiziell unterstützten Ländern. Wechselst du auf WooCommerce oder verkaufst aus einem nicht unterstützten Staat, verlierst du das Gateway samt Shop Pay‑1‑Click‑Daten. Außerdem legst du deine Zahlungsabwicklung komplett in die Hände von Shopify – wird dein Konto gekündigt, musst du sofort auf Dritt‑Gateways umsteigen.
6. Shopify Payments einrichten: Step‑by‑Step
Voraussetzungen checken
Dein Shop muss in einem der unterstützten Länder angemeldet sein und die Rechtsform sowie eine gültige Bankverbindung vorweisen.
Halte Firmenname, Steuer‑ID, Ausweisdokument(e) und IBAN bereit – ohne diese Daten lässt dich Shopify Payments nicht aktivieren.
Aktivieren im Admin‑Backend
Shopify‑Admin → Einstellungen → Zahlungen
Im Block Shopify Payments auf „Kontoeinrichtung abschließen“ klicken.
Formular mit Geschäfts‑ und Bankdaten ausfüllen, speichern – fertig.
Shopify Payments Konto einrichten
Zahlungsarten konfigurieren
Unter Zahlungen → Shopify Payments → Verwalten stellst du ein, welche Karten, Wallets oder lokalen Methoden im Checkout erscheinen.
Deaktiviere alles, was du nicht brauchst.
Shopify Payments Zahlungsmethoden verwalten
Betrugsprävention & Zahlungserfassung einstellen
Zahlungserfassung: automatisch (Standard) oder manuell, um verdächtige Orders erst nach Prüfung zu belasten.
AVS/CVV‑Abgleich und Risiko‑Indikatoren aktivieren; hochriskante Bestellungen kannst du per Workflow (Shopify Flow) automatisch stornieren oder flaggen.
Shopify Payments Betrugsprävention einstellen
Benachrichtigungen und Payout‑Zeitplan anpassen
Lege fest, ob Auszahlungen täglich, wöchentlich oder monatlich erfolgen.
Aktiviere E‑Mail‑Alerts für ausgefallene Payouts oder Fraud‑Warnungen, damit du sofort reagieren kannst.
Shopify Payments Auszahlungen planen
Damit ist Shopify Payments startklar.
7. Shopify Payments testen – so geht’s ohne Risiko
Testmodus aktivieren
Shopify‑Admin → Einstellungen → Zahlungen
Im Block Shopify Payments auf Verwalten → Testmodus aktivieren → Speichern.
Shopify Payments Testmodus aktivieren
Erfolgreiche Zahlung simulieren
Karte: Visa 4242 4242 4242 4242
Ablaufdatum: beliebiges Datum in der Zukunft
CVC: beliebige 3 Ziffern (4 bei AmEx)
Warenkorbwert > 1 USD (Gegenwert).
Fehlschläge und Chargebacks testen
Szenario
Kartennummer
Ergebnis
Karte abgelehnt
4000 0000 0000 0002
„Card declined“
Falsche Nummer
4242 4242 4242 4241
„Incorrect number“
Dispute / Chargeback
4000 0000 0000 0259
Bestellung wird strittig
Ungültiger Monat
Ablaufmonat 13
„Invalid expiry month“
Bestellung prüfen, aber nicht erfüllen
Test‑Orders erscheinen nicht in Payouts oder Berichten. Erstelle keine Versandlabels – sonst zahlst du echtes Porto.
Betrugsfilter checken
Unter Einstellungen → Zahlungen → Shopify Payments → Verwalten siehst du Risiko‑Indikatoren. Nutze die Test‑Bestellungen, um automatische Workflows (z. B. Shopify Flow) auszulösen und Regeln zu verfeinern.
Testmodus wieder ausschalten
Vergiss nicht, den Haken bei Testmodus zu entfernen, sonst können echte Kunden nicht zahlen. Shopify erinnert dich daran, sobald echte Transaktionen blockiert würden.
Damit hast du den kompletten Checkout einmal durchgetestet und siehst, ob alles von Zahlung über Benachrichtigungen bis Risikoanalyse funktioniert – ganz ohne echte Kosten.
8. FAQ
8.1 Wie lange dauert eine Auszahlung?
Für deutsche Händler in der Regel drei Banktage. Du kannst im Admin tägliche, wöchentliche oder monatliche Payouts wählen.
8.2 Unterstützt Shopify Payments Raten‑ oder Kauf‑auf‑Rechnung?
Ja. Über Klarna oder Shop Pay‑Raten (wo verfügbar) können Kunden in Raten oder später zahlen. Einfach in den Zahlungsmethoden anhaken.
8.3 Kann ich mehrere Währungen anbieten?
Ja. Aktiviere „Shopify Markets“ und wähle Multi‑Currency. Shopify Payments rechnet automatisch um, erhebt aber einen 2 % Wechselkurs‑Aufschlag.
8.4 Funktioniert Shopify Payments auch im Ladengeschäft?
Ja. Mit Shopify POS‑Hardware oder Tap‑to‑Pay kassierst du im Store; alle Umsätze landen im gleichen Dashboard.
Shopify Payments bündelt alle wichtigen Zahlmethoden in einem einzigen Gateway, eliminiert externe Gebühren und vereinfacht deinen Checkout. Akzeptiere Kreditkarten, Wallets wie Shop Pay, Apple Pay, Google Pay sowie Klarna & Co. – ohne separates Händlerkonto oder Umwege. Behalte Payouts im Blick und erhöhe Conversion dank 1-Click-Checkout.
Der Checkout entscheidet, ob aus vollem Warenkorb ein Abschluss wird – oder ein abgebrochener Kauf. In unserem Vergleich erfährst du, wie Shopify’s One-Page-Checkout gegenüber dem klassischen Multi-Page-Checkout in Sachen Geschwindigkeit, Usability und Conversion-Rate punktet. Finde heraus, welcher Prozess zu deinem Shop passt!
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