Shopify Newsletter: Leitfaden für Händler:innen

Ein E-Mail-Newsletter ist für Shopify-Händler:innen ein mächtiges Marketing-Tool. Er ermöglicht, die eigene Zielgruppe direkt im Postfach zu erreichen und mit personalisierten Inhalten zu überzeugen. Studien zeigen: E-Mail-Marketing bietet bei relativ geringen Kosten einen der höchsten Return on Investment (ROI) aller Online-Kanäle. Über einen Newsletter lässt sich außerdem das Verhalten der Abonnent:innen nachverfolgen (Öffnungs- und Klickzahlen), um künftige Inhalte noch gezielter zu gestalten. Durch klare Call-to-Action-Buttons kann man Abonnent:innen direkt auf die eigene Webseite, zu Social-Media-Profilen oder spezielle Angebote lenken. Insgesamt steigert ein gut konzipierter Newsletter Kundenbindung und Umsatz – und das mit relativ geringem Aufwand im Vergleich zu anderen Werbekanälen.

Vorteile von Newslettern im E-Commerce

Direkte Ansprache: E-Mail-Newsletter erreichen Abonnent:innen unmittelbar im Postfach – an einem Ort, den sie ohnehin regelmäßig prüfen. Damit kann man die Aufmerksamkeit der Zielgruppe wecken, ohne sich auf Algorithmen von Social Media verlassen zu müssen.

Personalisierte Inhalte: Dank Segmentierung und Tracking lässt sich jeder Newsletter auf bestimmte Kundengruppen zuschneiden. Man kann etwa Vielkäufer:innen exklusive Angebote machen oder regionalen Kund:innen lokale Events empfehlen.

Traffic-Steigerung: Gut platzierte Buttons und Links lenken Leser:innen gezielt zu Produkten, Blogartikeln oder Shops. So generiert der Newsletter zusätzlichen Traffic auf Shopify-Websites oder Social-Media-Seiten.

Kundenbindung und Up-Selling: Werbe- und Informations-Newsletter halten Interessierte über Neuheiten und Angebote auf dem Laufenden, regen Impulskäufe an und lassen einmalige Käufer:innen zu Wiederholungskäufer:innen werden. Auf diese Weise verbessert man den Customer Lifetime Value.

Integrierte vs. externe Newsletter-Tools

Shopify bietet mit Shopify Email eine integrierte Newsletter-Lösung direkt im Admin-Dashboard. Damit können Händler:innen ohne Programmieraufwand per Drag-&-Drop Newsletter gestalten, versenden und automatisieren. Shopify Email verwaltet Kontaktlisten, stellt anpassbare Vorlagen bereit und liefert Reporting zu Öffnungs- und Klickraten. Jeder Shopify-Shop erhält bis zu 10.000 E-Mails pro Monat kostenlos; erst danach entstehen geringe Zusatzkosten (1 $ pro 1.000 Mails). Shopify Email eignet sich daher besonders für kleine bis mittlere Shops, die einen schnellen Einstieg suchen – man aktiviert die App einfach im Shop-Admin und kann sofort die erste Kampagne anlegen.

Shopify-Händler:innen profitieren von nahtlosen Tools: Mit Shopify Email lässt sich direkt im Shop ein Newsletter aufsetzen, ohne externe Software zu benötigen. Externe E-Mail-Anbieter bringen in der Regel mehr Funktionen, haben aber oft eigene Kostenstrukturen. Beispiele sind Klaviyo, Omnisend oder Yotpo. Klaviyo etwa ist speziell für E-Commerce konzipiert und bietet extrem umfangreiche Automatisierungen und Segmentierungsmöglichkeiten – etwa 60 vorgefertigte „Flows“ (Willkommens- oder Abandoned-Cart-Reihen), intelligente A/B-Tests und SMS-Marketing. Klaviyo übertrifft Shopify Email deutlich bei fortgeschrittenen Marketing-Features, kann dafür aber ab einer gewissen Listengröße teuer werden. Omnisend punktet als Multi-Channel-Plattform: Es erlaubt neben E-Mails auch SMS, Push-Nachrichten und das direkte Teilen von Kampagnen auf Facebook. Die Gratisversion von Omnisend umfasst 250 Kontakte und 500 Mails/Monat, wobei unbegrenzt Kontakte gespeichert werden können. Besonders interessant ist die Einbindung von Kundenbewertungen: Omnisend kann automatisch nach Bestellungen E-Mail-Anfragen für Rezensionen senden und diese Bewertungen in künftigen Newslettern verwenden. Auch andere Tools wie MailerLite, Brevo (Sendinblue), GetResponse oder ActiveCampaign lassen sich in Shopify integrieren. Mailchimp war lange Zeit sehr verbreitet, seit 2021 aber offiziell nicht mehr direkt gekoppelt (nachdem Shopify eine eigene Lösung anbietet). Generell gilt: Für einfache Newsletter genügt oft Shopify Email, wer jedoch Datenanalyse, Cross-Selling oder fortgeschrittene Automatisierung sucht, sollte einen spezialisierten Dienst in Erwägung ziehen.

• Shopify Email: Integriert, benutzerfreundlich, bis 10k Mails gratis. Gut für Einsteiger.
• Klaviyo: Mächtige Segmentierung und A/B-Tests, integriertes CRM und SMS-Marketing, aber teurer bei großen Listen.
• Omnisend: E-Commerce-Fokus mit SMS und Push, Gratisplan für kleine Listen, nützlich für Review-Integration und multikanale Kampagnen.
• Yotpo: Bekannt für Produktreviews und Loyalty, bietet ebenfalls E-Mail-Marketing – mit bis zu 10.000 kostenlosen Mails im Starter-Plan.

Tipp: Wähle eine Plattform, die zu deiner Shop-Größe und deinen Zielen passt. Shopify Email ist kostengünstig und reicht für den Start meist aus. Wenn dein Shop wächst oder du anspruchsvolle Automatisierungen brauchst, kann sich ein Umstieg auf Klaviyo oder Omnisend lohnen.

Newsletter erstellen: Best Practices

Nach dem Ziel und den Empfänger:innen (z.B. Newsletter an Stammkund:innen oder Interessierte) definieren, hilft eine klare Strategie. Shopify empfiehlt, systematisch vorzugehen und dabei folgende Schritte zu beachten:

• E-Mail-Liste aufbauen: Platziere Anmeldeformulare auffällig auf der Startseite, im Checkout oder als Pop-up. Sammle E-Mail-Adressen aktiv, z.B. mit Gratis-Proben, Rabatten oder Gewinnspielen. Jede Registrierung sollte freiwillig und beworben sein.
• Listen segmentieren: Teile Abonnent:innen nach Verhalten und Interessen auf (z.B. treue Kund:innen vs. Neuankömmlinge, oder regionale Gruppen). So kannst du jeder Gruppe passende Inhalte schicken, z.B. exklusive Rabatte an loyale Käufer:innen.
• Ansprechendes Design: Nutze anpassbare Vorlagen (Shopify Email bietet Drag-&-Drop-Editoren) und integriere dein Logo, deine Markenfarben und hochwertige Bilder. Achte auf responsives Layout – viele Nutzer:innen lesen Mails mobil. Reduziere Dateigrößen von Bildern und verwende klare Absätze, damit der Newsletter auch auf Smartphones gut lesbar ist.
• Packende Betreffzeile: Kurz, spannend und relevant! Eine gute Betreffzeile entscheidet über Öffnungen. Teste verschiedene Varianten (A/B-Tests) und achte darauf, dass der Text nicht abgeschnitten wird. Ein klassischer Tipp: Formuliere den Mehrwert direkt (“10 % Rabatt auf erstes Produkt”).
• Klare CTAs (Call-to-Action): Jeder Newsletter sollte eindeutige Handlungsaufrufe enthalten – etwa Buttons wie „Jetzt shoppen“ oder „Mehr erfahren“. Diese lenken Leser:innen direkt auf gewünschte Landingpages oder Produkte. Platzieren Sie die wichtigsten CTAs am Anfang und Ende der E-Mail.
• Rechtliches nicht vergessen: Holen Sie stets eine Einwilligung (Opt-in) ein, idealerweise per Double-Opt-In, damit Empfänger:innen Ihre Newsletter ausdrücklich bestätigt haben. Jede E-Mail muss einen Abmeldelink enthalten und Ihre vollständigen Kontaktinformationen (Impressum) angeben. Die Abmeldung muss einfach funktionieren – versteckte oder komplizierte Links sind verboten. Diese Regeln folgen DSGVO und UWG und dienen dazu, Spam zu vermeiden und Vertrauen zu schaffen.
• Regelmäßig versenden & auswerten: Legen Sie einen realistischen Sendeplan fest (z.B. wöchentlich oder monatlich) und halten Sie ihn ein. Verfolgen Sie anschließend Kennzahlen wie Öffnungs- und Klickraten. Analysieren Sie, welche Inhalte am besten ankommen, und optimieren Sie Design, Texte oder Versandzeitpunkt entsprechend. Feedback von Abonnent:innen (z.B. per kurzer Umfrage nach Abmeldung) kann helfen, die Strategie zu verbessern.

Zusammenfassung: Tipps auf einen Blick

• Ziele klären: Wer ist deine Zielgruppe, und was soll der Newsletter erreichen? (Z.B. Umsatz steigern, Kunden binden, Traffic lenken).
• Passendes Format: Wähle den Newsletter-Typ, der zu deinem Ziel passt – z.B. Info-Newsletter, Produkt-News oder personalisierte Transaktionsmails.
• Betreff optimieren: Kurz, prägnant und neugierig machend. Teste regelmäßig verschiedene Varianten.
• Mobilfreundliches Design: Nutze responsive Vorlagen und vermeide zu viele große Bilder.
• Automatisierungen nutzen: Setze E-Mail-Flows ein (Willkommensserie, verlassener Warenkorb, Geburtstagsmail), um Abonnenten systematisch zu betreuen. Shopify Email bietet grundlegende Automationsvorlagen, Drittanbieter-Tools oft viel mehr Möglichkeiten.
• Datenschutz einhalten: Double-Opt-In nutzen und Nachweise sichern. Füge immer einen gut sichtbaren Abmeldelink und dein Impressum ein.

Rechtliche Hinweise

Beachten Sie, dass in Deutschland und EU für Newsletter strenge Regeln gelten. Nach DSGVO und UWG muss jede:r Empfänger:in vor dem Versand seine aktive Einwilligung gegeben haben. Per Double-Opt-In erhält man einen Nachweis dieser Zustimmung. Verschicken Sie deshalb nur an Abonnent:innen, die sich ausdrücklich angemeldet haben. Kaufen oder mieten Sie niemals E-Mail-Listen – das ist illegal. Jede kommerzielle E-Mail benötigt ferner ein vollständiges Impressum mit Firmenadresse sowie eine einfache, einwandfrei funktionierende Abmeldung. Ein fehlender Abmeldelink oder eine Benachteiligung beim Abmelden können Sie rechtlich angreifbar machen. Halten Sie diese Vorgaben ein, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden und das Vertrauen der Kund:innen zu stärken.

Fazit

Ein professionell erstellter Newsletter ist für Shopify-Shops ein starkes Kommunikationsinstrument. Er ermöglicht eine direkte, personalisierte Ansprache und fördert die Kundenbindung. Mit Shopify Email steht bereits eine solide integrierte Lösung zur Verfügung. Für erweiterte Marketing-Automation können Sie auf Drittanbieter-Tools wie Klaviyo oder Omnisend zurückgreifen, die insbesondere bei großen Shop-Betreibern beliebt sind. Achten Sie auf gute Inhalte und Design, halten Sie die Versprechen der Betreffzeile und liefern Sie echten Mehrwert – dann wird Ihr Newsletter-Abonnent:innen begeistern und Ihr Umsatz langfristig steigen.