Shopify als Privatperson: So startest du deinen eigenen Online-Shop

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Shopify ist eine Plattform, mit der du ganz einfach deinen eigenen Online-Shop starten kannst – auch als Privatperson. Du brauchst keine Programmierkenntnisse, sondern kannst mit wenigen Klicks deinen Shop einrichten und Produkte verkaufen. Gerade für Einsteiger ist das super praktisch, weil du dich nicht um Technik oder Hosting kümmern musst.

E-Commerce, also der Verkauf übers Internet, wird immer wichtiger – nicht nur für große Firmen, sondern auch für Privatleute, die zum Beispiel Selbstgemachtes, Vintage oder eigene Designs anbieten wollen. Viele Menschen nutzen die Chance, sich nebenbei ein kleines Online-Business aufzubauen oder ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen.

Wer profitiert von Shopify als Privatperson? Eigentlich alle, die Produkte verkaufen möchten, ohne gleich ein großes Unternehmen zu gründen. Das können Hobbybastler, Künstler, Sammler oder einfach Leute sein, die eine Geschäftsidee testen wollen. Mit Shopify kannst du klein starten und bei Erfolg später immer noch wachsen.

Was brauchst du, um loszulegen? Im Prinzip nur eine Geschäftsidee, ein paar Produkte und die Bereitschaft, dich mit den Grundlagen von Online-Handel auseinanderzusetzen. Du solltest aber wissen: Auch als Privatperson musst du dich in Deutschland meist als Gewerbe anmelden, sobald du regelmäßig und mit Gewinnerzielungsabsicht verkaufst. Außerdem brauchst du ein paar rechtliche Basics wie Impressum und Datenschutzerklärung für deinen Shop. Aber keine Sorge – das klingt komplizierter, als es ist, und viele Infos findest du direkt bei Shopify oder auf Gründerportalen.

1. Rechtliche Grundlagen für den Shopify-Einstieg

Warum brauchst du ein Gewerbe?
Sobald du regelmäßig Produkte verkaufst und dabei Geld verdienen willst, bist du in Deutschland gewerblich unterwegs. Das gilt auch, wenn du erstmal nur klein anfängst oder es „nur nebenbei“ machst. Die Anmeldung ist Pflicht, weil der Staat wissen will, wer ein Geschäft betreibt und Steuern zahlen muss.

Privat vs. gewerblich – wo ist der Unterschied?
Privat verkaufst du zum Beispiel mal gebrauchte Sachen aus dem Keller oder ein altes Handy – das ist kein Problem. Sobald du aber regelmäßig neue oder selbstgemachte Produkte anbietest und damit Gewinn machen willst, bist du gewerblich unterwegs. Dann gelten andere Regeln, wie z. B. Gewährleistung, Widerrufsrecht und Impressumspflicht.

Was passiert, wenn du kein Gewerbe anmeldest?
Wenn du trotzdem einfach loslegst, kann es teuer werden: Es drohen Bußgelder bis zu 1.000 Euro und das Finanzamt kann rückwirkend Steuern verlangen. Außerdem kannst du ohne Gewerbeschein viele Dinge gar nicht offiziell machen, wie z. B. ein Geschäftskonto eröffnen oder Verträge mit Lieferanten abschließen.

Wie meldest du ein Gewerbe an?
Das geht ganz easy beim Gewerbeamt deiner Stadt oder online. Du füllst ein Formular aus, bezahlst eine kleine Gebühr (meist zwischen 10 und 60 Euro) und bekommst dann deinen Gewerbeschein. Danach informiert das Gewerbeamt automatisch das Finanzamt, das sich dann bei dir meldet.

Wann liegt eine Gewinnerzielungsabsicht vor?
Sobald du planst, mit deinem Shop Geld zu verdienen – egal, ob du am Ende wirklich Gewinn machst oder nicht. Es reicht, wenn du die Absicht hast, Einnahmen zu erzielen. Also: Wer bei Shopify verkauft, muss fast immer ein Gewerbe anmelden.

2. Die Kleinunternehmerregelung im Kontext von Shopify

Die Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG ist eine Vereinfachung für alle, die mit ihrem Shopify-Shop noch nicht so viel Umsatz machen. Kurz gesagt: Wenn dein Umsatz im Vorjahr unter 25.000 Euro lag und du im laufenden Jahr voraussichtlich nicht mehr als 100.000 Euro Umsatz machst, kannst du von der Umsatzsteuer befreit werden.

Was bedeutet das genau?
Du musst dann keine Umsatzsteuer auf deinen Rechnungen ausweisen und auch nicht ans Finanzamt abführen. Das macht die Buchhaltung einfacher und du musst keine Umsatzsteuer-Voranmeldungen machen. Für viele kleine Shopify-Shops ist das ein echter Vorteil, weil du deine Preise ohne Umsatzsteuer kalkulieren kannst und der Papierkram überschaubar bleibt.

Du willst es noch genauer wissen? Dann schau dir gerne meinen ausführlichen Blogbeitrag zur Kleinunternehmerregelung an – dort findest du alle Details, Beispiele und Tipps für den Einstieg!

Aber es gibt auch Nachteile:
Weil du keine Umsatzsteuer ausweist, kannst du auch keine Vorsteuer geltend machen. Das heißt, wenn du selbst Waren oder Dienstleistungen kaufst, bekommst du die darin enthaltene Umsatzsteuer nicht vom Finanzamt zurück. Gerade wenn du viel investierst, kann das teuer werden.

Wann lohnt sich die Kleinunternehmerregelung?
Wenn du gerade erst startest, wenig Umsatz machst und deine Kunden hauptsächlich Privatpersonen sind, ist sie super praktisch. Du sparst dir viel Bürokratie und kannst mit überschaubaren Kosten starten. Wenn dein Umsatz aber wächst oder du viele Vorsteuern abziehen willst (z. B. bei größeren Investitionen), solltest du über die Regelbesteuerung nachdenken.

3. Steuerliche Aspekte für private Shopify-Betreiber

Einkommensteuer vs. Umsatzsteuer: Was gilt für dich?
Mit deinem Shopify-Shop musst du zwei Steuerarten kennen: Die Einkommensteuer zahlst du auf deinen Gewinn – also das, was nach Abzug aller Kosten übrig bleibt. Die Umsatzsteuer (auch Mehrwertsteuer genannt) kommt auf deine Verkäufe drauf. Wenn du die Kleinunternehmerregelung nutzt, musst du aber keine Umsatzsteuer ausweisen und abführen.

USt-ID: Wann brauchst du sie?
Die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-ID) brauchst du nur, wenn du Geschäfte mit Firmen im EU-Ausland machst. Für rein deutsche Kunden reicht deine normale Steuernummer. Die USt-ID kannst du beim Bundeszentralamt für Steuern beantragen – das geht meist online und dauert ein paar Tage.

International verkaufen: OSS-Verfahren und Schwellenwerte
Wenn du auch an Privatkunden in andere EU-Länder verkaufst und dein Umsatz dort insgesamt über 10.000 Euro im Jahr liegt, musst du das OSS-Verfahren (One-Stop-Shop) nutzen. Dann zahlst du die Umsatzsteuer im jeweiligen Land und meldest das zentral über das Bundeszentralamt für Steuern. Liegt dein Umsatz darunter, kannst du alles wie gewohnt über das deutsche Finanzamt abwickeln.

4. Rechtssichere Shopgestaltung

Wenn du mit Shopify loslegst, brauchst du ein paar Pflicht-Texte im Shop – sonst kann’s schnell Abmahnungen geben.

1. Notwendige Rechtstexte und wo sie hingehören

  • Impressum
  • Datenschutzerklärung
  • Widerrufsbelehrung
  • AGB (freiwillig, aber sehr zu empfehlen)

Diese Texte packst du am besten gut sichtbar in den Footer (ganz unten auf der Seite), damit sie von überall aus erreichbar sind. Shopify bietet dafür eigene Seiten an – einfach anlegen und verlinken.

2. Impressumspflicht – das muss rein
Im Impressum stehen dein Name, Adresse, Kontaktmöglichkeiten (E-Mail, Telefon) und deine Steuernummer oder USt-ID (falls vorhanden). Auch als Kleinunternehmer musst du ein Impressum haben! Nutze am besten einen Impressum-Generator.

3. AGB, Datenschutzerklärung und Widerrufsbelehrung
AGB: Regeln die Bedingungen für deine Verkäufe. Nicht Pflicht, aber praktisch, falls es mal Streit gibt.
Datenschutzerklärung: Pflicht! Hier erklärst du, wie du mit Kundendaten umgehst.
Widerrufsbelehrung: Pflicht beim Verkauf an Privatkunden. Sie erklärt, wie Kunden vom Kauf zurücktreten können.

4. Rechtskonformer Bestellprozess
Dein Shop muss klar zeigen, wann ein Kunde kostenpflichtig bestellt („Zahlungspflichtig bestellen“-Button). Alle Kosten, Versand und Lieferzeiten müssen vor Abschluss der Bestellung sichtbar sein. Keine versteckten Gebühren!

5. Besonderheiten für Kleinunternehmer
Als Kleinunternehmer musst du in den Rechtstexten und auf Rechnungen den Hinweis auf die Kleinunternehmerregelung (§ 19 UStG) einbauen, z. B.: „Es wird keine Umsatzsteuer berechnet, da Kleinunternehmer nach § 19 UStG.“

5. FAQ

Was kostet Shopify im Monat?
Die günstigste Version startet bei etwa 36 € pro Monat. Dazu kommen noch Transaktionsgebühren und eventuell Kosten für Apps oder Themes.

Kann ich Shopify auch erstmal testen?
Ja, es gibt eine kostenlose Testphase (meist 3 Tage), in der du alles ausprobieren kannst, bevor du dich für ein Abo entscheidest.

Brauche ich ein Geschäftskonto?
Nicht zwingend, aber es macht vieles übersichtlicher – vor allem, wenn du später wächst.

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